Kann man durch hohen Proteinkonsum Nierenbeschwerden bekommen ? 

In der Vergangenheit standen proteinreiche Diäten in der Kritik, weil zu viel Protein schädlich für die Nieren wäre. Aus diesem Grund hieß es beispielsweise, dass man nicht mehr als 0,8 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht essen sollte. Aber ist das tatsächlich so ? Und sind die Auswirkungen auf Ihre Nieren signifikant genug, um Ihren Proteinkonsum einzuschränken? Kommen wir nun zu den wissenschaftlichen Aspekten. 

Proteine ​​enthalten Stickstoff. Wenn Sie Proteine ​​zu sich nehmen, haben Ihre Nieren die Funktion, diesen Stickstoff auszuscheiden. Daher ist es ganz logisch, dass der Verzehr von viel Protein die Nieren überlastet . Dennoch gibt es Studien, die diese Hypothese widerlegen. 

In einer Studie wurden Bodybuilder untersucht, die viel Protein zu sich nehmen, und Sportler mit einer durchschnittlichen Proteinzufuhr. Ergebnis? Keine signifikanten Unterschiede in der Nierenfunktion der Teilnehmer. (1) 

Eine weitere Studie, die 110 Studien analysierte, kam ebenfalls zu dem Schluss, dass es keinen Zusammenhang zwischen übermäßiger Proteinaufnahme und Nierenbeschwerden gibt. Eine hohe Proteinzufuhr stellt ein Risiko für Menschen dar, die bereits an einer eingeschränkten Nierenfunktion oder einer Nierenerkrankung leiden . Für gesunde Menschen fehlen jedoch gute Untersuchungen, die Hinweise auf Nierenbeschwerden als Folge eines hohen Proteinkonsums liefern. (2) 

Wie viel Protein sollte ich zu mir nehmen? 

Für Nichtsportler liegt die Empfehlung bei 0,8 Gramm pro Kilo Körpergewicht. Sind Sie ein Ausdauersportler? Dieser erhöht sich dann auf 1,2 bis 1,6 Gramm Protein pro Kilo Körpergewicht. Bist du ein Kraftsportler? Dann verzehren Sie mindestens 1,5 bis 2,0 Gramm pro Kilo Körpergewicht. Bist du eine Frau? Dann können Sie 15 % weniger konsumieren als ein männlicher Sportler (3).  

Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen, die 2,4 g/kg Körpergewicht zu sich nahmen, nicht mehr Muskelmasse aufbauten als Menschen, die 1,4 g/kg Körpergewicht zu sich nahmen. Mehr ist also nicht immer besser (3 – 4).